Hoch & grün

Hochhäuser bringen Verdichtung. Das ist gut. Doch wo bleibt der Erholungsfaktor? Wo bleibt Platz fürs Grüne?

Dass Hochhäuser lebenswerte Räume und gleichzeitig die für die Urbanisierung wichtige Verdichtung schaffen können, zeigen aktuelle Beispiele. Etwa in London: Ganz oben lassen sich ja an sich gerade in Metropolen fantastische Mietpreise erzielen. Um so bemerkenswerter, dass beim Wolkenkratzer „20 Fenchurch“, der mitten in der Londoner City 160 Meter in die Höhe ragt, die obersten drei Geschosse als öffentlich zugängliche Fläche mit einem Indoor-Park und nicht mit Büros bespielt werden. Über den 35. bis 37. Stock spannt sich eine Art Kuppel, die einen atembe­raubenden 360-Grad-Blick über die britische Hauptstadt erlaubt – und zwar bei wunderbarer Luft, dafür sorgt der großzügig angelegte parkähnliche Garten, der immer wieder kleine Ecken und Plätze zum Zurückziehen bietet. Gut gemanagte Bars und ein Restaurant bieten Verpflegung gegen Bezahlung, grundsätzlich kann aber jeder (nach Anmeldung im Internet) die Ruhe­oase in der Höhe kostenlos besuchen. Ein großartiges Beispiel für die Verknüpfung von Investoren-Objekt und öffentlichem Raum.

Wohnen im Hochhaus mit Blick über Wien, relaxen in der Hängematte im 3.375 Quadratmeter großen Garten.

Aber auch in Wien steht Grün hoch im Kurs – und das ist ganz unpolitisch gemeint. Das Projekt Althan Quartier sieht etwa Wiens ersten Hochpark (über den Geleisen des Franz-Josefs-Bahnhofs) vor. Bei den Parkapartments am ­Belvedere lädt nicht nur der Schweizergarten direkt nebenan ein, die Seele baumeln zu lassen, es ist auch ein kompletter eigener Garten für die Bewohner vorgesehen. Über 3.375 Quadratmeter erstreckt sich die Parklandschaft mit Hängematten und „Wald­gelände“, 1.200 Quadratmeter befestigte Wege gebe es, verspricht der Entwickler SIGNA, dem es auch nicht zu blöd ist, bereits (bis zu zwölf Meter) hoch gewachsene Bäume zu pflanzen.

https://skygarden.london
http://althanquartier.at
https://parkapartments.at