Townster und Tripster
Der Hotelgigant Accor hat seine neueste Linie im Economy-Segment vorgestellt und bricht dabei mit einigen Konventionen. Die Zielgruppe: Millennials. Geschaffen werden sollen offene Gebäude für Einheimische (Townster) und Touristen (Tripster). Der Plan: Bis 2020 sollen 50 Standorte der Marke JO&JOE eröffnen. Mit dem Konzept setzen die Designer neue Maßstäbe.
Unter großen, professionellen Immobilienanlegern sind Hotels in den letzten Jahren zu absoluten Lieblingen geworden. „Keine andere Assetklasse kann eine vergleichbare Erfolgsstory vorweisen“, sagt Alexander Trobitz vom Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate. In der Bundeshauptstadt wechselte zuletzt das Hilton Vienna am Stadtpark für ca. 169 Millionen Euro den Besitzer, die Raiffeisenzentralbank verkaufte es an die private Investorengruppe BETHA Zwerenz & Krause GmbH. Das Hotel Imperial wurde von Starwood Hotels & Resorts an die Al Habtoor Group LLC für rund 70 Millionen Euro verkauft.
Fast ein Rekord erwartet
Schließlich hat auch die Immofinanz, die Hotelinvestments in ihrem Businessmodell grundsätzlich skeptisch gegenübersteht, zuletzt zwei neue Hotels im Rahmen ihres Standorts am Wienerberg verkündet. Gemeinsam mit der NOVUM Hotel Group soll in knapp zwei Jahren das Holiday Inn Vienna – South mit 201 Zimmern entstehen. „Wir können so unser Hotelportfolio am Hauptbahnhof und an der Messe um einen weiteren exzellenten Standort für unsere Gäste ergänzen“, erläutert David Etmenan, geschäftsführender Gesellschafter der NOVUM Group. Eines der Highlights des Hotel- und Bürohochhauses wird das Panorama-Frühstücksrestaurant im 22. Stock sein. „Auch in einigen Landeshauptstädten sowie Tourismusregionen wurde in Hotels investiert, so kaufte beispielsweise der Privatinvestor und Eigentümer der Polytec Gruppe im Laufe des Jahres vier Falkensteiner Hotels“, berichtet CBRE. Zudem profitierte der österreichische Hotelinvestmentmarkt von einigen pan-europäischen Portfolio-Transaktionen, im Zuge derer u. a. auch die beiden NH Hotels am Wiener Flughafen und in Salzburg den Eigentümer wechselten. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Hotelinvestments auch in diesem Jahr weiterhin vorhanden sein wird, rechnen aber nicht damit, dass die Rekordmarke von 2016 geknackt werden kann“, so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich.
Rund 7 Prozent Wachstum bei Hotels in Wien bis 2019
Nach den Markteintritten und Neueröffnungen einiger bekannter Hotelbrands von 2012 bis 2014 soll der Hotelmarkt in Wien bis 2019 noch einmal um rund 7 Prozent bzw. etwa 2.308 Hotelzimmer wachsen. Damit würde der Wiener Hotelmarkt langsamer wachsen als in vergleichbaren europäischen Städten. Aufgrund des eingeschränkten Flächenangebots in der Innenstadt konzentrieren sich die Neuerrichtungen auf Lagen außerhalb der Wiener City, wie zum Beispiel rund um den Hauptbahnhof bzw. Quartier Belvedere, wo die Accor Gruppe Ende 2017 zwei Hotels eröffnen wird und die Signa Holding als Joint Venture mit der Hyatt Gruppe ein Andaz-Luxushotel plant. Vor allem Markteintritte internationaler Hotelmarken haben den österreichischen Hotelmarkt in den vergangenen Jahren geprägt und die Anzahl der anlagefähigen Hotelimmobilien für Investments beeinflusst. Der Großteil der neuen Hotels wird über Managementverträge oder operative Pachtverträge geführt – das heißt, die Investoren sind nicht in das operative Hotelbusiness involviert.
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